Sonntag, 19. September 2010

Die letzten Tage

Hallo zusammen,

heute mal wieder etwas ausführlicher.
Gestern war ich  mit Yvonne im Botanischen Garten in Christchurch. Der ist wirklich wunderschön. Da gerade Frühling ist, blüht hier auch alles. Es ist zwar arschkalt (Wind vom Südpol), aber wenn die Sonne scheint ist es wunderschön hier.
In der Stadt haben wir zufällig Emanuel getroffen, einen Backpacker mit dem wir schon den Tag zuvor die ganze Zeit durch die Stadt gelaufen sind und alle Hostels abgeklappert haben, weil er einen Reisepartner sucht und dafür Zettel mit "Search Travelmate" aufgehängt hat.
Er hat uns erzählt, dass er einen Job gefunden hat auf einer Weinplantage (richtiges Wort?) und darum in den Norden der Südinsel nach Blenheim fährt. Dann haben wir noch zwei andere Backpacker getroffen, die schon seit einem halben Jahr in Neuseeland sind. Beide arbeiten hier in einer Plastikfabrik, ein Job den sie über eine Jobagentur gefunden haben die hier in Christchurch ihren Sitz hat.
Morgen werden Yvonne und ich unsere "CVs" ( = Curriculum Vitae = Lebenslauf) kopieren und ebenfalls dort abgeben. Die Agentur bekommt zwar immer einen Anteil vom Lohn, dafür kann man sich aber sicher sein, nicht über den Tisch gezogen zu werden. Mal schauen, vielleicht finden wir ja was. Dann werd ich noch bei Leuten anrufen, die Stellenangebote in die Zeitung geschrieben haben. (Hauptsächlich Cleanerjobs in Hotels... aber so lange es genug Geld gibt, geh ich auch putzen ^^)


Was hier in Neuseeland extrem auffällig ist, sind die Leute. Sowohl vom Kleidungsstil (hier laufen die Mädels in Hotpants und Top rum bei 8°C Außentemperatur, andere haben "Mickey Maus"-haarreifen, wieder andere sind eingepackt als wären sie am Südpol. Hauptsächlich glaube ich aber, haben Neuseeländer kein Gefühl für Kälte. Wenn die Sonne scheint (und auch wenn sie nicht scheint) ist das wohl Sommer und somit ein Grund, sich möglichst wenig zu bekleiden ^^)
Eine weitere Auffälligekeit ist, dass hier alle extrem freundlich sind.
Gestern wurden wir von einem Mann mittleren Alters angesprochen, der uns gefragt hat, seit wann wir da sind, woher wir kommen und was wir in Neuseeland machen, wie es uns hier gefällt usw. Nach dem wir ihm gesagt haben, wir wären aus Deutschland, hat er alle Deutschen Städte aufgezählt die ihm eingefallen sind. Bei jeder Stadt, die wir ihm zusätzlich "beigebracht" haben, hat er sich gefreut. Dann hat er uns nach dem Erdbeben gefragt, und ob wir Angst vor den Nachbeben hätten (die es immer noch zahlreich gibt!). Wir haben verneint und gesagt, es wäre nachts nur etwas nervig. Er meinte dann, er würde jetzt jede Nacht tanzen gehen, wenn die Erde mal wieder bebt und hat auf eine Tanzbar verwiesen ^^
"Mackie" hieß der Kerl, ein äußerst lustiger Zeitgenosse. Man kommt hier sowieso echt schnell mit den Leuten ins Gespräch, oft reicht es schon, sich im Bus neben jemanden zu setzen und man wird angequatscht.
Heute morgen war ich in der "Kiwibank" um mein Konto zu eröffnen. Eine Angelegenheit, die extrem einfach und schnell geht.
Ich kam rein und wurde nett von einer Frau begrüßt. Die hat sich dann mit mir hingesetzt und sich eine Weile mit mir unterhalten - seit wann ich in Neuseeland bin, was ich mache, wie lang ich bleibe usw.
Währenddessen hat sie ein paar Daten aus meinem Reisepass in den Computer eingegeben. Dann musste ich nur noch etwas unterschreiben, und schwupps habe ich die Bankkarte bekommen. Den PIN durfte ich selbst festlegen. Dann habe ich meine Euros eingezahlt die ich noch aus Deutschland mitgenommen hab (400€ sind ca. 700$).
 Heute ist Sonntag, dennoch hatte die Bank auf und das Geld war direkt auf dem Konto drauf. Ich konnte schon was abheben.

Nachdem ich mein Konto eröffnet hab, hab ich mich wieder mit Yvonne am "Bus-Exchange" getroffen, der Busstation die direkt beim Cathedral Square ist und Knotenpunkt für die meisten Buslinien. Dann haben wir uns in die Buslinie 3 gesetzt und sind bis Sumner gefahren, ein Ort etwas außerhalb von Christchurch der direkt am Meer liegt und einen wunderschönen Strand hat. An diesem Strand sind wir dann ca. 1 Stunde entlangspaziert, haben Fotos gemacht und uns die Blumen angeschaut, die an den gegenüberliegenden Felsen wachsen.
Danach sind wir dann wieder zurück in die Stadt gefahren, haben uns beim Asiaten was zu essen geholt (Sushi für 5$, wirklich günstig also) und sind danach ab zum iSite, dem Touristenbüro um dort eine Tour für Dienstag zu buchen, bei der man erst eine Bootsfahrt macht um Delphine anzuschauen und danach mit der Gondel auf die Berge hochfährt, wo man einen (hoffentlich ^^) wunderschönen Blick auf Christchurch und die Umgebuch hat.) Ich bin mal sehr gespannt.

Weil es bestimmt einige interessiert, wie es hier mit den Nachbeben aussieht: auf Geonet findet ihr alle Nachbeben aufgelistet. Das stärkste Beben was ich bisher hier mitbekommen habe, hatte die Stärke 4,5. Wenn man läuft, merkt man nix von den Beben, liegt man aber im Bett, fühlt es sich so an, also würde jemand für 3 bis 5 Sekunden stark am Bett rütteln. Ich fühl mich hier aber trotzdem sicher, Jutta wohnt in einem kleinen Holzhaus, das zwar knarrt aber nicht zusammenbricht. Viele Häuser hier haben aber Schäden, Risse, eingestürzte Schornsteine oder dürfen gar nicht mehr betreten werden wegen Einsturzgefahr. In der Innenstadt sind die meisten zusammengebrochenen Gebäude schon weggeräumt und nur noch Lücken zwischen anderen Häusern.

So, das war es für heute.

Die Laura :)

Yvonne und ich vor einem Busch im Botanischen Garten. 


Vor der Christchurch Cathedral

Sumner 

Die Wolken spiegel sich auf dem Nassen Sand :-)

2 Kommentare:

  1. :D das war jetzt kein sinnvoller Kommentar:D aber ich habs imerhin hinbekommen, auch wenn ich jetzt anonym bin.
    Schöne Bilder hast du hochgeladen, sieht voll toll aus am Meer. und ne Kiwibank it ja auch lustig, und dass die Menschen so offen sind ist ja perfekt.
    Alles Liebe Angelika

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